Neue Wege gehen

Die Herausforderungen moderner Eltern Teil 1: Gleichberechtigte Elternschaft und bindungsorientierte Erziehung

In der heutigen Zeit stehen Eltern vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die in ihrer Art und Kombination oft Neu sind und so vorher von vorhergehenden Generationen nicht gelebt wurden.


Es ist ein Balanceakt zwischen gleichberechtigter Elternschaft, bindungsorientierter Erziehung und der Verwirklichung eigener Träume zu navigieren. Wie so oft bringen neue Wege auf der einen Seite Herausforderungen mit sich und auf der anderen Chancen. In diesem Blogartikel möchte ich beide Aspekte einmal beleuchten.

Was sind die größten Herausforderungen moderner Eltern?

Meiner Meinung nach sind es neben strukturellen Problemen (Erzieher:innenmangel etc.) vor allem diese vier Punkte:

  • Gleichberechtigte Elternschaft – wie geht das und ist das was für mich/uns?
  • Bindungs- und bedürfnisorientierte Erziehung – wie gehe ich mit Emotionen um, wenn ich selbst erst lerne meine eigenen zu fühlen?
  • Wie schaffe ich es, ich selbst zu bleiben, ohne mich in der neuen Rolle komplett zu verlieren?
  • Wie achten wir auf unsere Partnerschaft? Wieviel kann sie zurückstecken?

Neue Wege zu gehen, bedeutet an sich schon einen großen Kraftakt, da es kaum bis keine Vorbilder gibt und der Weg im wahrsten Sinne des Wortes erst gebahnt werden muss. Im ersten Teil des Artikels “Die Herausforderungen moderner Eltern” schauen wir heute auf die Herausforderungen und Chancen von gleichberechtigter Elternschaft und bindungsorientierter Erziehung.

Gleichberechtigte Elternschaft

Herausforderungen

Die Umsetzung gleichberechtigter Elternschaft stellt uns Eltern vor erhebliche Herausforderungen. Historische Rollenmuster des Patriachats und der bestehende Gender Pay Gap führen oft dazu, dass Väter als Hauptverdiener und Mütter als primäre Betreuungspersonen fungieren. Dies erschwert eine wirklich gleichberechtigte Verteilung der Erziehungsaufgaben. Zudem mangelt es häufig an flexiblen Arbeitszeitmodellen und ausreichenden Unterstützungsstrukturen, was den Balanceakt zwischen Beruf und Familie zusätzlich erschwert. Diese Ungleichheiten können zu Belastungen und Spannungen in der Partnerschaft führen, da beide Elternteile sich gleichermaßen in Beruf und Familie einbringen wollen.

Chancen

Gleichberechtigte Elternschaft bietet jedoch auch viele Chancen. Sie ermöglicht beiden Elternteilen eine tiefere Bindung zu ihren Kindern und fördert eine partnerschaftliche Zusammenarbeit und Wertschätzung. Wenn beide Elternteile verstehen, was Haushalts- und Erziehungsaufgaben und der oft damit verbundene Mentalload wirklich bedeuten, können sie eine für sich gerechte Aufteilung finden. Dies kann die Zufriedenheit in der Partnerschaft erhöhen. Zudem profitieren Kinder davon, wenn sie sehen, dass beide Eltern aktiv in die Erziehung eingebunden sind und gleiche Rollen einnehmen. Es ist ein bisschen, wie eine stille Revolution, die hinter verschlossenen Türen stattfindet, und langfristig gesehen zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter beiträgt. Quasi eine bottom-up Bewegung, um traditionelle Rollenbilder aufzubrechen, was sowohl für die Eltern als auch für die Gesellschaft von Vorteil ist.

Bindungsorientierte Erziehung

Herausforderungen

Die wohl größte Herausforderungen von bindungs- und bedürfnisorientierter Erziehung ist, dass sie einen hohen zeitlichen und emotionalen Einsatz erfordert. Wobei insbesondere der emotionale Part wirklich schwer ist, wenn ich es als Elternteil selbst (noch) nicht gut meine Emotionen zulassen, fühlen und regulieren kann. Sich dieser Herausforderung zu stellen, Bedarf viel Mut und Selbstreflexion und beinhaltet oft eine große Lernkurve, auf elterlicher Seite. Da ist der autoritäre Ansatz, das Kind mit beispielsweise seiner Wut allein zu lassen, für das Elternteil wesentlich einfacher – zu mindest in diesem Moment.

Des Weiteren vergessen viele Eltern, insbesondere Mütter, das auch sie selbst Bedürfnisse haben und demnach Grenzen aufzeigen und durchsetzen dürfen und müssen. Grenzen setzen und Verantwortung abgeben kenne ich selbst und begegnet mir auch immer wieder in meinen Coachings. Der intensive Fokus auf die Bedürfnisse des Kindes kann dann dazu führen sich selbst zu vernachlässigen und überfordern.

Und als wäre dies nicht schon genug, fehlt es oft an gesellschaftlicher Akzeptanz und Unterstützung für diese Erziehungsform, was zu zusätzlichem Stress und Isolation führen kann.

Chancen

Der hohe zeitliche und emotionale Einsatz der Eltern, fördert eine tiefe emotionale Bindung zwischen Eltern und Kind, die das Vertrauen stärkt und die Grundbedürfnisse nach Geborgenheit und Sicherheit des Kindes zufriedenstellt. Diese enge Beziehung kann zu einer guten emotionalen und sozialen Entwicklung führen und das Fundament für lebenslange starke Bindungen legen.

Mit dem eigenen Kind Grenzen setzen zu lernen, hat Auswirkungen auf das gesamte Leben des Elternteils. Oft war die Unfähigkeit ‘Nein’ zu sagen auch vorher da, und kommt durch das Kind nur verstärkt ans Licht. Eine Chance für People Pleaser und andere, insbesondere Mamas, endlich zu lernen für sich selbst einzustehen und Verantwortung abzugeben. Ein Prozess, den ich gerne als Coach begleite.

Zudem können Eltern durch bindungsorientierte Erziehung die Bedürfnisse ihres Kindes besser verstehen und darauf eingehen, was langfristig zu einem harmonischeren Familienleben beiträgt. Kinder können sich in einem solchen Umfeld zu kompetenten Erwachsenen entwickeln, die ein starkes Selbstwertgefühl und stabile zwischenmenschliche Beziehungen haben.

Was sind euren größten Herausforderungen in eurer Elternschaft, im Mamasein?

In ‘Die Herausforderungen morderner Eltern Teil 2’ schauen wir auf: 

Nächste Woche kommt Teil zwei der Herausforderungen morderner Eltern. Mit dem Fokus auf die untenstehenden Themen: 

1. Selbstverwirklichung

Wie schaffe ich es, ich selbst zu bleiben, ohne mich in der neuen Rolle komplett zu verlieren?

2. Paar bleiben

Wie achten wir auf unsere Partnerschaft? Wieviel kann sie zurückstecken?

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